Global´s Moonlight in the Darkness - Moon

Moon – Der Beginn eines weiteren Wunders
Fine ist nicht nur ein Pferd, sondern ein Teil meiner Seele, und ihre Zuchtlinie weiterzuführen war eine Entscheidung, die ich mit größter Sorgfalt traf. Diesmal schlug mein Herz für den eleganten Dressurhengst Global Player. Seine kraftvollen Bewegungen, gepaart mit Sanftheit und einem ausgeglichenen Charakter, machten ihn zum idealen Partner für Fine. Er versprach, nicht nur Stärke, sondern auch Anmut und Ruhe in die nächste Generation zu bringen.
Am 25. Juni 2024 war es dann soweit. Der Tag begann mit gespannter Aufregung, denn Fine war unruhig und alle Anzeichen deuteten auf die Geburt hin. Ich hatte den ganzen Tag über einen wichtigen Termin, doch mein Kopf und mein Herz waren bei ihr. Über eine Kamera konnte ich sie beobachten, während ich immer wieder still betete, rechtzeitig bei ihr zu sein.
Endlich war der Termin vorbei, und ich fuhr so schnell wie möglich zum Stall – eine 45-minütige Fahrt, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte. Als ich ankam, führte mich mein erster Weg direkt zu Fine, die nervös in ihrer Box hin und her lief. Keine fünf Minuten später begann sie zu pressen, und ich wusste, dass sie auf mich gewartet hat. Diese besondere Verbindung zwischen uns füllte mein Herz mit Dankbarkeit.
Dann geschah es: Zwei kleine Hufe erschienen, und mit meiner Unterstützung brachte Fine ihren kleinen Hengst zur Welt. Da lag er – ein langer, wunderschöner Rappe mit einem Halbmond auf der Stirn und zwei weißen Hinterbeinen. Er war noch ganz zerknittert und wurde liebevoll von Fine abgeleckt. Als ich ihn ansah, wusste ich sofort: Moon. Dieser Name war wie ein Versprechen für eine strahlende Zukunft.

Ein Kämpfer, der niemals aufgibt
Die ersten drei Tage waren eine emotionale Achterbahn. Moon war gesundheitlich topfit, doch seine langen Beine schienen ihm im Weg zu stehen und hatten ihren eigenen Willen. Immer wieder versuchte er, aufzustehen, setzte einen Huf vor den anderen – nur um nach wenigen Momenten wieder ins weiche Stroh zu sinken. Doch was mich zutiefst berührte, war sein unermüdlicher Wille. Er gab niemals auf, blickte mich mit seinen großen, neugierigen Augen an, als wollte er sagen: „Ich schaffe das, gib mir nur ein wenig Zeit.“
Fine, mit ihrer grenzenlosen Mutterliebe, war sein Fels in der Brandung. Sie stupste ihn sanft, motivierte ihn mit ihrer Wärme und schien genau zu wissen, wie wichtig dieser Kampf für seinen Lebensstart war. Und doch wusste ich, dass er unsere Hilfe brauchte. Also blieb ich bei ihm – die Nächte wurden lang, die Stunden zogen sich. Immer wieder hob ich ihn auf, hielt ihn, bis er sicher stand, und spürte, wie er jeden Moment stärker wurde. Zum Glück haben wir eine so unglaublich tolle Stallgemeinschaft und Stallbesitzer, dass wir uns immer mal mit der Wache abwechseln konnten.
Es waren drei Tage voller Hoffnung, Erschöpfung und einer tiefen Verbindung, die ich kaum in Worte fassen kann.
Und dann kam der vierte Tag. Ich stand vor der Box, als ich plötzlich sah, wie er allein den Kopf hob, die Beine unter sich sortierte und – ganz ohne Hilfe – aufstand. Stolz, fast triumphierend, stand er da, als hätte er nie etwas anderes getan. Mein Herz explodierte vor Erleichterung und Glück und die ganze Anspannung der letzten Tage fiel von mir ab.
Moon hat mir in diesen Tagen viel über Entschlossenheit und Lebenswillen beigebracht. Sein Kampfgeist, seine unerschütterliche Stärke und sein Vertrauen in uns sind ein Geschenk, das ich für immer in meinem Herzen tragen werde.

Ein Fohlen voller Abenteuerlust und Persönlichkeit
Schon in seinen ersten Wochen zeigte Moon, dass er kein gewöhnliches Fohlen ist. Während andere Fohlen in der Nähe ihrer Mütter blieben und sich vom sicheren Schutz leiten ließen, sprühte Moon vor Neugierde und Abenteuerlust. Er schien sich stets zu fragen: „Was gibt es noch da draußen zu entdecken?“
Sobald wir die Stallgasse verließen, begann für Moon das Abenteuer. Kaum waren wir draußen, verabschiedete er sich von Fine – nicht aus Angst, sondern weil er seine eigene Welt erkunden wollte. Mit seinen langen Beinen stolzierte er selbstbewusst umher, prüfte jedes Geräusch, schnupperte an allem, was ihm neu und interessant erschien, und ließ sich von nichts aufhalten. Ob ein Rascheln im Gras, ein flatternder Vogel oder ein unscheinbarer Eimer – für Moon war alles eine Einladung, genauer hinzusehen.
Diese Eigenständigkeit war bewundernswert, aber auch eine Herausforderung. Es gab Momente, in denen ich ihn rufen musste, weil er sich mal wieder ein Stück zu weit entfernt hatte, um ein neues, spannendes Ziel zu erkunden. Dabei blickte er mich mit einem kecken Glitzern in den Augen an, als wollte er sagen: „Ich komme gleich – aber erst will ich wissen, was hinter der nächsten Ecke liegt.“
Doch trotz seiner Abenteuerlust war Moon immer ein Fohlen, das die Nähe zum Menschen suchte.
Sobald er genug erkundet hatte, kam er zurück, drückte seine weiche Nase an meine Hand und genoss seine Streicheleinheiten, als hätte er sie sich redlich verdient. Diese Momente zeigten, dass in seinem selbstbewussten Wesen ein zutiefst herzlicher und liebevoller Charakter steckt.
Seine Persönlichkeit ist ein faszinierender Mix aus Eigenständigkeit und Verbundenheit. Moon liebt es, zu lernen, und nimmt die kleinen Lektionen des Lebens mit einer Mischung aus spielerischer Neugierde und hin und wieder einem Schuss Sturheit. Er hinterfragt, ob jede Aufgabe wirklich notwendig ist, und wenn er einmal nicht überzeugt ist, blitzt ein frecher Funke in seinen Augen auf, der einen zum Schmunzeln bringt.
In jeder Begegnung mit ihm sehe ich das Versprechen eines Pferdes, das nicht nur durch sein Können, sondern vor allem durch seine Persönlichkeit beeindrucken wird. Moon ist ein kleiner Freigeist mit einer großen Seele – ein Fohlen, das in seiner kurzen Lebenszeit schon so viele Herzen berührt hat und dessen Reise erst beginnt. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie er mit seiner Neugierde, seinem Charme und seiner Liebe zum Leben die Welt für sich einnimmt.